BMB Holzfenster und Türen

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Glas

Nach dem Holz ist das Glas der entscheidende Werkstoff vor allem der Fenster das Glas. Um der Hauptfunktion des Fensters, der Sicht ins Freie, gerecht zu werden und gleichzeitig gute Isolierung zu gewährleisten, ist Glas mit passenden Eigenschaften unerlässlich.

Für Fenster im Wohnraum wird gegenwärtig Isolierglas aus Flachglas verwendet. Das Flachglas oder Floatglas wird seit den 60er Jahren in einem speziellen Herstellungsverfahren gewonnen, die andere Verfahren der Produktion überwiegend verdrängt hat. Als Synonym wird es auch Spiegelglas (d.h. planes und durchsichtiges Glas) oder auch Basisglas genannt. Als Beispiel ist hier das Weißglas, ein durch den Entzug von Eisenoxid sehr klares Spiegelglas mit geringstem Grünstich, der sonst bei Glas üblich ist, zu erwähnen. Beim Flachglas werden drei bis vier Glasscheiben verklebt und der Zwischenraum mit Luft (oder Gasen zur Verbesserung der Isolierleistung) gefüllt. So erreicht man einen sehr guten Wärmeschutz. Zusätzlich können Beschichtungen noch die Dämmeigenschaften unterstützen, dies ist vor allem für Niedrigenergiehäuser von Vorteil.
Durch unterschiedliche Beschichtungen kann der Schutz vor Sonneneinstrahlung sowie Schallschutz ermöglicht werden. Darüber hinaus hilft eine hohe Dichte bei der Verglasung bei Schutz vor Lärm, UV-Strahlung oder ähnlichem.

Es gibt daneben noch viele Spielarten und andere Glassorten:


Einfachglas

Das Einfachglas, die simpelste Glasart, wird nur verwendet, wenn keine besonderen Anforderungen bestehen, z.B. für Bilderrahmen. Für den Fenster- und Türenbau ist dieses Glas ungeeignet, da es sehr dünn ist sowie ohne jegliche Beschichtung eine hohe Bruchgefahr darstellt.


Gussglas

Das Gussglas wird überwiegend als Sichtschutz mit gleichzeitiger hoher Lichtdurchlässigkeit verwendet. Es gibt vier verschiedene Klassen von I – hoch durchsichtig bis IV – verschwommen. Verschiedene Einlagen im Glas ermöglichen eine stärkere Belastbarkeit des Glases, z.B. ein eingearbeitetes Netz aus Stahldraht.


Einscheibenglas (ESG)

Das Einscheibenglas besteht wie der Name schon andeutet aus nur einer Glasscheibe. Diese ist allerdings durch ein besonderes Produktionsverfahren ist es schlagsicher und zerfällt in stumpfe krümelige Glasteile. Bearbeitet werden muss das Glas vor dem endgültigen Aushärten.


Verbundsicherheitsglas (VSG)

Das Verbundsicherheitsglas besteht aus zwei oder mehr Glasscheiben, welche mit transparenten oder farbigen Kunststofffolien verbunden sind. Bei Bruch bleibt das Glas an der Folie hängen.


Isolierglas

Isolierglas ist eine Verbundkonstruktion von mindestens zwei Scheiben mit mindestens einem Zwischenraum, der Scheibenzwischenraum (SZR). Außerordentlich hohe Anforderungen können bei diesem Glas an Wärme und Schallschutz gestellt werden. Es gibt zwei Möglichkeiten die Glasscheiben zu verbinden:
Beim Ganzglas-Randverbund ist der Scheibenzwischenraum bereits bei der Glasschmelze entstanden und die Scheiben an den Rändern homogen mit dem Glas verbunden. Diese Methode des Glasverbundes wird heute allerdings selten verwendet.

Der Rand der bei einer Mehrscheibenisolierverglasung entsteht wird als warme Kante bezeichnet. Er dient als Abstandhalter zwischen den einzelnen Scheiben und besteht aus Materialien mit geringer Wärmeleitfähigkeit. Bei Bauelementen wie Fenstern und Türen bedeutet der Ganzglasrandverbund eine bessere Wärmeisolierung, besonders an der Kontaktstelle (Rand) zum Glas. Aluminium stellte sich dabei als kein geeignetes Material heraus, da die gute Wärmeleitfähigkeit dazu führt, dass der Rand der Scheibe die kalte Außentemperatur übernimmt und stark abkühlt. Andere Materialien mit geringer Wärmeleitfähigkeit unterbinden die Abkühlung und somit zu einer „warmen Kante“.

Hingegen besteht bei dem Randverbund die Kante aus Metall (Edelstahl oder Aluminium) oder aus Kunststoff, die das Glas verstärken. Dazu kommen Dichtmaterialien, die mit dem restlichen Stoffen einen Distanz haltende Konstruktion für die Scheiben bilden. Je nach Ansprüchen ist der Randverbund für den Schutz gegen Sonne, Wärme und Schall konstruiert. Die Gläser können hierbei unterschiedlich, z.B. farbig oder spiegelnd, gestaltet werden. Die Scheibenzwischenräume werden entfeuchtet, abgedichtet und teilweise aufgefüllt mit Gasen, dies dient vor allem der Vermeidung von dem Beschlagen der Scheiben und der Verbesserung der isolierenden Eigenschaften der Fenster.


Wärmeschutzglas

Wärmeschutzglas ist eine Variation des Isolierglases. Das ausgemachte Ziel ist hier die Verhinderung des Energieverlustes, d.h. die Wärme im Inneren des Gebäudes zu halten. Dabei ist nicht immer die Dicke der Scheiben ausschlaggebend, sondern auch die Beschichtung der Scheiben. Hier werden beispielsweise Argon- oder Kryptonfüllungen verwendet. Ein breiterer Scheibenzwischenraum kann zwar bis zu einem gewissen Punkt die Isolierungwerte verbessern, hat aber Grenzen bis die Konvektion (enthaltenes erwärmtes Gas kann im Zwischenraum aufsteigen und sich zur Abkühlung senken) einsetzt. Achten sollte man hier auf den G-Wert (Gesamtenergiedurchlässigkeitswert/Kv-Wert) und den Ug (Wärmedurchgangskoeffizient).

Angemessene Werte für ein Wärmeschutzglas sind:
G-Wert: mindestens 63 %
Ug: mindestens 0,6W/m²K bis höchstens 1,3 W/m²K


Schallschutzglas

Ähnlich wie beim Wärmeschutzglas, das Glas vor Kälte, schützen soll, soll es dies beim Schallschutzglas vor Lärm und Schall im Allgemeinen. Schallschutzglas hilft beispielsweise erholsamen Schlaf oder ungestörtes Arbeiten bei steigendem Verkehr in der Stadt oder für Bereiche in denen Ruhe von großer Bedeutung ist zu ermöglichen.

Der Schutz der Fenster (im geschlossenen Zustand) kann im besten Falle bis zu 60 dB (zum Vergleich: 75 dB entsprechen Verkehrslärm und 80 dB einem Presslufthammer) gewährleistet werden. Ein Schallschutzglas sollte mehr als 30 dB Schallschutz bieten, eine sehr gute Dämmung ist bei 55 dB gegeben. Die sechs Schallschutzklassen (1 – 25-29 dB bis 2 – über 50 dB) geben Auskunft über diese Werte. Neben der Verglasung ist auch die Abdichtung enorm wichtig, um eine entsprechende Schallisolierung zu garantieren.

Allgemein gilt: je mehr und größere Fenster, desto wichtiger ist die Schallisolierung. Hier ist allerdings zu bedenken, dass der Lärm von außen im normalem Wohnbereich nur gedämpft werden und nicht vollständig verschwinden sollte (da sich sonst z.B. Geräusche im Haus verstärken). Die Dicke der Scheibe ist hier im Normalfall ein Garant für eine höhere Schalldämmung. Die Dämmwirkung kann bei stark vermehrten Geräuschen (die, vor allem schräg) aus einer Richtung auf das Gebäude treffen allerdings vermindert sein. Um dem entgegen zu wirken sollten bei Mehrfachverglasung unterschiedliche Dicken der Scheiben verwendet werden. Somit verfügt Schallschutzglas verfügt über einen asymmetrischen Aufbau von optimiertem Scheibenzwischenraum und teilweise speziellem Verbundglas. Die Schallisolierung der eingebauten Elemente ist auch abhängig vom Einbauort.
Oftmals sind beide Funktionen in vielen Isolierglassorten schon kombiniert.


Sonnenschutzglas

Sonnenschutzglas ist, wie auch Schallschutz- und Wärmeschutzglas, eine spezielle Glassorte (Flachglas), welche vor zu starker Sonneneinstrahlung, die eine starke Aufheizung des Innenraumes zur Folge haben kann, schützen soll. Sonnenschutzglas reflektiert oder absorbiert die Sonnen- und ultravioletten Strahlen durch bestimmte Farbstoffe (Kupfer- und Eisenoxid). Zusätzlich wird das Glas mit einer metallischen
Beschichtung abgedichtet.


Sonstige Glasarten

Das Ornamentglas (oder auch Antikglas) zeichnet durch die unregelmäßige (oft mundgeblasene) Oberfläche aus und eröffnet damit viele farbliche und dekorative Möglichkeiten. Eine besondere Variante ist das Tiffany-Glas. Farbiges Glas kann hier durch die Zugabe von chemischen Zusätzen erreicht werden. Die Farben Grün und Rot sind dank des hohen Goldanteils entsprechend teuer. Kleine Lufteinschlüsse geben dem Glas eine unverwechselbare Erscheinung. Durchscheinende Farben sind ebenso möglich wie deckende.

Eine weitere Möglichkeit der farblichen Gestaltung des Glases besteht in der Verwendung von getöntem Glas.


Sprossen

Zur Gestaltung von im Besonderen Holzfenstern gibt es eine weiteres Gestaltungselement: die Sprossen. In vielen Fällen sind diese sogar nötig, um denkmalgeschützten Gebäuden Rechnung zu tragen. Sie schaffen aber auch einen gewissen Charakter oder erweitern und unterstützen den Baustil des Gebäudes. Auch bei den Sprossen gibt zahlreiche Gestaltungspotenziale. Beachten sollte man hierbei, dass der Gesamteindruck ausgewogen bleibt. Quersprossen betonen die Breite und Längssprossen die Höhe der Fenster und der Baulichkeit. Es empfiehlt sich ein einheitliches Sprossenformat zu wählen.


Die innenliegenden Sprossen

Die sogenannte SZR- Sprosse befindet sich im Scheibenzwischenraum des Glases. Die Vorteile dieser Sprosse sind die geringeren Kosten sowie die leichtere Pflege der Glasflächen. Allerdings hat diese eine negative Auswirkung auf die Schalldämmung den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert).


Wiener Sprossen

Die „Wiener“ Sprosse ersetzt oft die glasteilende Sprosse und benötigt einen Abstandshalter. In Absprache ist diese auch für denkmalgeschützte Fenster geeignet. Der geringere Preis und die statistisch vorteilhaftere Konstruktion (da sie weniger Druck ausgesetzt ist). Darüber hinaus können die Sprossen dünner konstruiert werden als bei den glasteilenden Sprossen. Die Wiener Sprossen werden nur auf das Glas aufgesetzt. Dem Glas bei der Herstellung mit einem Abstandshalterprofil versehen. Der äußere Eindruck kommt dem einer „echten“ Sprosse sehr nahe.


Echte (glasteilende) Holzsprossen

Die glasteilende oder echte Sprosse teilt das Glas komplett. Es entstehen also mehrere kleine Glasscheiben in einem Sprossenfeld. Diese Variante ist originalgetreu aber aufwändiger und somit teurer.


Aufgesetzte Sprossen

Die aufgesetzten Sprossen sind von außen und/oder innen auf dem Glas aufgeklebt, der den Eindruck einer glasteilenden Sprosse erweckt. Die aufgesetzte Sprosse ist deshalb preislich günstiger und erhält die Energie- und Schalldämmwerte des Glases.

 

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